Ein älteres noch unveröffentlichtes Update von letztem Jahr..
Okay, wir verlassen gerade Mexico, ein
Land, das uns mit Eindrücken, Freude und Gastfreundschaft
überschüttet hat. Wir holpern zum letzten Mal mit Sir Burnie über kilometerlange Dirt Roads, fahren Slalom um Schlaglöcher und kriegen
zum Schluss noch eine geballte Ladung mexikanische Lebensfreude ab.
Also wenn ihr heute einer dieser Tage habt, wo das Leben wieder mal
schlimm ist, weil es regnet, ja evtl. schon seit Wochen oder wir am
Jammern sind, dass wir gerade keine Wellen haben oder unser Auto
kaputt ist, genau in solch einem Moment, sollte man sich die Bilder
von Coco und seiner Bar anschauen. Coco ist ein Mann an die 70 Jahre
alt und lebt inmitten der Baja Wüste. Nicht an einem dieser vieler
schönen Surfspots, die etwas Infrastruktur besitzen, man sich über
zu langsames Wi-fi ärgern kann und einen schönen Ausblick aufs Meer
geniesst. Nein Coco ist mitten in der Wüste. Zwischen dem Pacific
Ocean und der Sea de la Cortez. Links von ihm sind 20 km gar nichts und
rechts sieht es genau gleich aus. Ihr wollt es genau wissen? Let's go
with Google Maps
Nebst vielen BH's, Unterhosen und
diversen Unterschrifften von Rennfahrern der Baja 1000 hängen auch etwa 3
Beinprothesen an der Wand. Prothesen, die Zeugen einer einfacheren
Zeit Coco's sind. Bilder zeigen einen jungen Mann, der anfangs zwei
Beine hat, dann eine Prothese, dann Zwei und schlussendlich hängen auch
diese an der Wand. Als wir in Coco's Corner eintreffen, steht uns ein
Mann gegenüber, angelehnt an einen Rollstuhl und auf Kniehöhe. Wo
seine Beine aufhören, sind sowas wie zwei Kneepads montiert. Er
humpelt uns entgegen und fragt uns mit einem strahlenden Lächeln, was
wir wollen. Wir bestellten zwei Bier. Coco bewegte sich mühsam in
den nächsten Raum, holte zwei Dosen Pacifico und reichte sie uns rüber. Selten in meinem Leben hat mich ein Gegenüber so mit Dehmut
erfüllt, mir so gezeigt, um was es im Leben geht.
Tag ein Tag aus lassen wir uns mit
Angst erfüllen oder wälzen uns in Problemen, die es gar nicht gibt.
Dann inmitten der lebensfeindlichsten Umgebungen, die es nur gibt, begegnet man jemandem, der einem physisch knapp zur Brust reicht und
einem zeigt, wie klein man ist. Oder eben genau nicht, er zeigt einem, wie gross man sein kann. Wie man trotz Umständen, die andere als
widrig oder schlimm anschauen, einfach glücklich sein kann. Den Umständen trotzen und daraus das Beste zu machen. Leute mir fehlen
die Worte, schaut euch diese Bilder an und geniesst den Tag, den
dafür ist er da.
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Coco |
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die Bar |
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Slips and so on |
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Nichts als Wüste |
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Ein Relikt der Baja 1000? |
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Sabrina |
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