Ein viel zu spätes Update zu Ehren unserer Freunde

Langsam zieht der Winter an uns vorbei und wir kriegen genau das von ihm mit, was wir wollen. Ja die gute alte Frau Holle und die nördlichen Breitengrade gehen uns gerade locker, flockig am Arsch vorbei. Gut sind wir ehrlich, die eine oder andere Nacht war doch auch sehr kalt hier. Das Thermometer ging mal auf unter Null Grad und hatte dabei aber gehörig Glück nicht von uns zwei erwischt zu werden. Wir nahmen halt einfach eine Decke mehr und liessen es gut sein. Zwar haben wir ja eine Heizung in unserem Van eingebaut, aber eigentlich brauchen wir diese so gut wie nie. Inzwischen ist das Klima hier auch schon wieder einiges Wärmer geworden und wenn wir nicht gerade an einem der Spots übernachten, die direkt an der Küste im Wind liegen , ist eigentlich alles sehr easy. Sicher hat der ein oder andere unser kleines Feature im Schweizer TV gesehen. Tja ein 5 Sterne Hotel bewohnen wir wirklich nicht. Aber wir nutzten und nutzen die Zeit unser kleines Zuhause etwas wohnlicher zu gestalten. So haben wir inzwischen eine Solarzelle auf dem Dach, die uns mit Strom versorgt, sind mit 220 Volt ausgerüstet und haben sogar einen Kühlschrank verbaut, der uns mit kühlem Bier versorgt. Oft liegen darin frische Orangen, die man hier im 4kg Pack für 2 Euro kaufen kann. Und Prinzenrolle, was wir von Freunden als Sucht geerbt bekommen haben, auch wenn wir uns echt Mühe geben. Versuchen mit alten Gewohnheiten abzuschliessen, holt uns (the dark side of the food) immer wiedermal ein. Selbstverständlich ist das nicht unsere Schuld. Angefangen hat es mit Simon und David, die uns besuchen kamen. Beim ersten gemeinsamen Einkauf stand sofort eine grössere Menge Bier in unserem Kühlschrank, mit welchem wir natürlich nicht in Verbindung gebracht werden wollten. (:(:FAIL:):) Am ersten Abend teilte ich meinen Freunden mit, dass die nächste Kiste dann auf uns geht:-) Kaum haben wir Biertrinken überlebt kamen auch schon Tobi uns Tiziana mit dieser gottverdammten Prinzenrolle. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie schnell wir ihr erlegen sind. Plötzlich standen dann aber Claudia und Matze auf der Matte, well wir dachten da kann nix schiefgehen und stellten uns ein klein wenig auf Straight-Edge ein. Dabei vergassen wir, ausgiebiges Frühstücken und Schokolade, geteilt mit wiederum dem ein oder anderen Bier. Echt Freunde, wir können es uns nicht erklären aber the dark side ist eine ständige Bedrohung, die nicht an den entlegensten Stränden, die wir mit Katharina, Kim, Matteo und Schrubstock verbrachten, halt machen. Gut um mal ehrlich zu sein, bei Kim und Schubstock hatten wir von Anfang an ein flaues Gefühl im Magen. Kennen wir diese zwei Schurken doch schon ne Weile :-) Gepaart mit Matteo und Katharina verheisst das auch nicht gerade nur Gutes.

Nein im ernst, wir genossen die Zeit mit unseren Freunden sehr, vor allem weil uns halt auch klar ist, dass wir ganz viele von ihnen sicher lange nicht mehr sehen werden, wenn wir im Verlauf unserer Reise Europa verlassen werden.

Soweit so gut, sicher nimmt es euch Wunder, was wir so den ganzen Tag treiben? Was wir alles unternehmen, wo wir hingehen und was wir schon alles gesehen haben. Nun gut um ehrlich zu sein, sind wir etwas lahm, geniessen die Freiheit, Nichts tun zu müssen. Gehen oft früh ins Bett und stehen trotzdem erst spät auf. Auch können wir andere alte Gewohnheiten nicht ändern. Kaum geht wieder ein Gerücht rum, es hat dort und dort Wellen, rennen alle in ihre Karren und verschieben die ganze Mannschaft mal um 60 km. Natürlich bloss, um zu merken das man nun schon wieder 2 Stunden zu spät ist und die nächsten Wellen in 6 Stunden kommen. Dafür angeblich nun genau der Strand läuft, an dem man vor 1.5 Stunden noch war. Die Kehrseite ist, der Spot, dessen Namen wir hier nicht nennen werden. Du bist alleine mit Freunden dort, riesen Wellen, die genau vor deiner Nase brechen. Unglaublich schön, Praktisch alleine im Wasser, aber leider auch genau so gefährlich wie schön. Ständig Strömungen, die dich am nächsten Felsen zermatschen wollen. Beim Reingehen genau der richtige Moment abwarten, wo es genug Wasser über den Steinen hat, um ans Line Up zu gelangen. Dafür wirst du beim Rausgehen direkt wieder in sie herein gespült. Schrubstock kann euch ein Lied davon singen und auch mein Board leider. Ist es es wert? Du bist zu dritt, die Welle perfekt, gerade etwas zu gross um alles locker anzugehen, jeder Aktion folgt sofort eine Reaktion. Unendliches Hochgefühl, wenn du in dieser grünen, tosenden Wand stehst. Jeder Faser deines Körpers eins mit deiner Umgebung. Leben zu 200%. Bis du halt mal gewaschen wirst und genau weisst, was da unter der Welle vor sich geht. Du hast bei Ebbe jeden einzelnen Stein gesehen und dir deine Gedanken dazu gemacht. Unter Wasser hältst Du die Arme um deinen Kopf, um ihn zu schützen und versuchst so ruhig wie möglich zu sein, damit du möglichst wenig Sauerstoff verbrauchst.

Matteo ist da draussen mal ziemlich übel gewaschen worden. Als da draussen ein Freund ihm zuschaute, wie er gerade den Wipe Out seine Lebens hinter sich bringt. Nach einigem Paddeln und Schwitzen kam dann der Kommentar. Next Level, daran wirst du wachsen.

Level 1.9 :Sabrina und Deniz